Die Sprachenvielfalt im ITSA-versum

Als Übersetzungsbüro, das nächstes Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, haben wir über mehrere Jahre mit der Schweizer Sprachenvielfalt zu tun und manchmal auch zu kämpfen gehabt. In einem mehrsprachigen Land wie der Schweiz gibt es verständlicherweise eine gewaltige Fülle an Übersetzungsbedarf. Tatsächlich jedoch spielen die insbesondere in der Deutschschweiz ansässigen Dialekte in unserem täglichen Tun keine besonders grosse Rolle, da in der Regel aus oder ins Hochdeutsche übersetzt wird. Es sei denn es geht um Dolmetschen, wo es vorkommen kann, dass der oder die Vortragende Schweizerdeutsch spricht und somit aus einem Deutschschweizer Dialekt gedolmetscht werden muss.

Hüten Sie sich vor dem ß

Was aber sehr wohl eine Rolle spielt, insbesondere in schriftlichen Übersetzungen, sind sprachliche Eigenheiten der Schweiz, da die meisten zu übersetzenden Texte für ein Schweizer Publikum bestimmt sind. Um ein Beispiel zu nennen, das in Deutschland übliche ß – für ein Schweizer Publikum völlig fremd – ist dabei nur ein kleines Detail. Bei vielen Texten sind Kenntnisse über unser Land, unsere Kultur und Institutionen sowie unser politisches System erforderlich. Aus diesem Grund beschäftigen wir, entgegen der gängigen Praxis, vorrangig Übersetzerinnen und Übersetzer, die in der Schweiz entweder leben oder die Schweizer Begebenheiten gut kennen. Nur so können wir sicherstellen, dass sich das Zielpublikum, das meistens aus der Schweiz ist, zu 100 Prozent angesprochen fühlt.

Denken Sie zurück an das deutsche ß: Überkommt Sie nicht auch jedes Mal ein Schaudern, wenn Sie es irgendwo in einem verstaubten Buch lesen? Zumindest fühlt es sich an wie ein Relikt aus einem längst vergangenen Jahrhundert. Worauf wir hinauswollen: Es gehört nicht zur Schweiz (das Nichtvorhandensein auf der Schweizer Tastatur beweist es). Und ein Text, der nicht auf ein Schweizer Publikum zugeschnitten ist, wird sich für dieses genauso fremd anfühlen.

Sprachen … oder Fondue verbinden

Was aber sehr wohl zur Schweiz gehört, sind die vier Landessprachen. Die Sprachen, mit denen wir am meisten arbeiten, sind in der Regel Französisch und Italienisch und natürlich die Weltsprache Englisch. Von den Landessprachen übersetzen wir am häufigsten Texte aus dem Deutschen ins Französische. Durch die Deutschschweizer Mehrheit werden nämlich die meisten Texte in der Schweiz auf Deutsch geschrieben, welche dann in die zweithäufigste Landessprache übersetzt werden. Italienisch kommt auch des Öfteren vor. Mit der vierten Landessprache Rätoromanisch können wir leider nicht glänzen, da sie sich wirklich äusserst selten in unser Sprachenpotpourri verirrt. Genauso wenig wie die vielen weiteren teils exotischen Sprachen, die sich in der Schweiz tummeln. Doch betrachten wir diese Sprachen wie das Salz beim Essen; sie verfeinern unseren Sprachenmix und somit die ITSA-Kultur. Nicht nur unsere Kultur, sondern die Kultur der ganzen Schweiz. Denn was ein mehrsprachiges Land eint, ist die gemeinsame Kultur, die wir beispielsweise bei einem gemeinsamen Fondue- oder Raclette-Essen zelebrieren, um ganz einfach mal die kulinarische Schiene zu bedienen. Schliesslich geht Kultur auch durch den Magen, und bei gutem Essen versteht sich jeder ungeachtet der Sprache.