Die Übersetzung von Redewendungen ist eine Königsdisziplin. Redewendungen sind kulturspezifisch und können daher nicht immer 1:1 in eine andere Sprache übertragen werden. Damit die Übersetzung einer Redewendung in der Zielsprache funktioniert, bedarf es des sprachlichen und kulturellen Fingerspitzengefühls eines Fachübersetzers.
Redewendungen sind ein fester Bestandteil der Sprache. Doch worum handelt es sich dabei eigentlich genau? Eine Redewendung – auch Redensart genannt – ist eine feste Verbindung mehrerer Wörter zu einer Einheit, die sich in einer Sprache etabliert hat und deren Gesamtbedeutung sich nicht unmittelbar aus der Bedeutung der Einzelelemente erschliesst. Vielmehr haben Redewendungen meist einen übertragenen Sinn und ziehen Metaphern und andere rhetorische Figuren heran. Was eine Redewendung bedeutet, wird in einer Kultur gelernt – sie sind somit kulturspezifisch. Sie haben sich über eine lange Zeit im Sprachgebrauch durchgesetzt, insbesondere auf Basis von Erfahrungswerten, die Menschen weitergeben wollten. Häufig können wir heute im Alltag nicht mehr nachvollziehen, woher eine Redewendung stammt.
Haben Sie sich schon mal gefragt, wie viele Redewendungen es allein in der deutschen Sprache gibt? Laut Sprachexperten sind es rund 300’000 an der Zahl. Der Duden widmet diesem Bereich sogar einen eigenen Band. Dieser informiert über Herkunft, Bedeutung und Gebrauch von festen Wendungen, Redensarten und Sprichwörtern. Denn selbst innerhalb des deutschsprachigen Raumes gibt es regionale Unterschiede in der Verwendung von Redensarten. So versteht ein Deutscher bei der helvetischen Redewendung «Das ist alles für die Füchse» unter Umständen nur Bahnhof. Er würde wohl eine andere Tiermetapher bemühen, wenn der Aufwand bei einem Unterfangen vergebens ist und sich nicht lohnt: «Das ist alles für die Katz» – was auch dem Deutschschweizer geläufig ist.
Wie können Sie nun Redewendungen in eine andere Sprache übertragen, so dass sie verstanden werden? Wenn Sie Glück haben, gibt es die betreffende Redewendung auch in der Zielsprache. Stammt sie aus antiken Schriften oder der Bibel, stehen die Chancen dafür gut. So existiert der berühmte, der Bibel entlehnte «Wolf im Schafspelz» auch im Englischen («a wolf in sheep’s clothing») und im Französischen («un loup déguisé en mouton»).
Häufig sind Redewendungen jedoch nicht 1:1 zu übersetzen, da sie an die jeweilige Kultur gebunden sind. Dies setzt folglich nicht nur fundierte Kenntnisse der jeweiligen Zielsprache, sondern auch der Zielkultur voraus. Existiert eine Redewendung nicht in der Zielsprache, sollten Sie sich nicht die Finger daran verbrennen und die Übersetzung in die Hände von professionellen Übersetzern geben. Diese greifen mit ihrem Fachwissen auf andere sprachliche Bilder zurück, welche die gleiche Bedeutung haben. Während man im Deutschen beispielsweise «auf dem Holzweg ist», würde man im Englischen sagen: «Barking up the wrong tree». Im Französischen wiederum wäre die treffende Entsprechung «être sur la mauvaise voie».
So lässt sich die schweizerdeutsche Redewendung «Es Chrüz a d Tili mache» («ein Kreuz an die Decke malen» – damit sich alle an ein bedeutsames Ereignis erinnern können, soll dies mit einem Zeichen an einem besonderen Ort verewigt werden) nicht ohne Weiteres in eine Fremdsprache übertragen. In diesem Fall müssen die Übersetzer tief in ihre sprachliche Trickkiste greifen und ihre fundierten Sprach- und Kulturkenntnisse unter Beweis stellen. Ein guter Lösungsansatz ist es, sich auf die zentrale Bedeutung der Redewendung zu besinnen und eine sinngemässe Übersetzung zu verwenden. Dabei wird ein Gleichgewicht zwischen der Beibehaltung der ursprünglichen Bedeutung und der Anpassung an die Sprache und Kultur des Zielpublikums gesucht. Übersetzer werden folglich für Sie mit den Wörtern jonglieren, um ein passendes Ergebnis zu erzielen.
Vielleicht sind Sie versucht, eine maschinelle Übersetzung für Redewendungen zu verwenden. Das ist verständlich, schliesslich liefern DeepL&Co. häufig Übersetzungen, die auf den ersten Blick ganz gut klingen. Doch Vorsicht, bei näherer Betrachtung merkt man, dass die Übersetzung zwar grammatikalisch korrekt ist, jedoch in der Zielkultur nicht verstanden wird. Denn Sätze sind bekanntlich mehr als nur die Aneinanderreihung von Wörtern. Nur weil die Grammatik stimmt, ergibt das Ergebnis noch lange keinen Sinn. Dies kann schnell zu Missverständnissen und ungewollten Lachern führen. So versteht ein Engländer wohl rein gar nichts, wenn er die wortwörtlich aus dem Deutschen übersetzte Redewendung «This is not the yellow from the egg» liest. Er würde in seinem Sprachraum ein gänzlich anderes Bild bemühen: «It’s not exactly the bee’s knees».
Um zu vermeiden, ins sprachliche Fettnäpfchen zu treten, empfehlen wir Ihnen daher wärmstens, die Übersetzung in die Hände von erfahrenen Fachübersetzern zu geben. Sie können diese Königsdisziplin meistern und die betreffende Redewendung im Kontext richtig verstehen und sie dank ihres sprachlichen Fingerspitzengefühls adäquat für Sie in die Zielsprache übertragen. Genau dafür sind wir da – um Ihnen die passenden Fachübersetzer zu vermitteln, damit mit Ihrer Übersetzung alles in Butter ist.